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ITZ Plus

Gemeinsamer Raum für Wirtschaft und Wissenschaft

Wirtschaftsstandort Biberach

Im Herzen Oberschwabens entsteht ein Hotspot für innovatives Forschen, Wirtschaften, Arbeiten und Leben

Fraunhofer-Forscher- gruppe in Biberach

Mit dem Vortragsabend „Biotechnologie – Schlüsseltechnologie für Fragen der Gegenwart und Zukunft“, der im Rahmen der Aktionstage regen Anklang fand, startete das ITZ Plus den Austausch und Transfer zwischen Forschenden, Unternehmen und der Öffentlichkeit.

Eines der Themen, die die Menschheit bewegt, ist die Behandlung oder gar Heilung schwerwiegender Krankheiten wie Erbkrankheiten oder Krebs. Virale Therapeutika gelten hier als Hoffnungsträger für die Medizin. Das hohe Potential therapeutischer Viren zeigte der Tandemvortrag „Viren als zielgerichtete Therapeutika - Biotechnologie für die Gesundheit von morgen“ auf, den Prof. Dr. Steffen Rupp und Prof. Dr. Susanne Bailer vom Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik (IGB) gemeinsam mit Prof. Dr. Friedemann Hesse von der Hochschule Biberach (HBC), hielten.

Denn Viren bestehen aus Erbgut, das in einer Hülle aus Proteinen und Lipiden verpackt ist. Mithilfe biotechnologischer Methoden können sie zu neuen Therapeutika umgebaut werden. »Die Fähigkeit von Viren, Zellen spezifisch zu erkennen, in sie einzudringen und ihr Erbgut stabil zu verankern, prädestiniert sie als Werkzeug, um zielgerichtet genetische Information zu übertragen«, weiß Professorin Dr. Susanne Bailer, die am Fraunhofer-Institut IGB das Innovationsfeld »Virus-basierte Technologien« leitet. Anders als die Vielzahl herkömmlicher Medikamente sind therapeutische Viren äußerst komplexe kleinste Partikel, die biotechnologisch in lebenden Zellen hergestellt werden. Um sie in die klinische Anwendung beim Patienten bringen zu können, müssen zunächst geeignete Virus-Plattformen aufgebaut und neue Verfahren für die präklinische Prüfung und ihre Herstellung im größeren Maßstab entwickelt werden.

Genau mit diesem Ziel wird die IGB-Forscherin mit ihrem Team ins ITZ Plus kommen und in Zusammenarbeit mit Unternehmen und Hochschulen – insbesondere die Hochschule Biberach sowie die Universität Ulm – die vielversprechenden Ansätze weiterentwickeln. Sie alle sind Teil des BioPharma Clusters South Germany, welches sich für die biopharmazeutische Forschung, Entwicklung und Produktion der Region zwischen Ulm und Bodensee einsetzt.

Möglich wird dies durch eine Förderung des Wirtschaftsministeriums in Höhe von rund 25 Millionen Euro für eine Außenstelle „Virus-basierte Therapien VBT“ des Fraunhofer IGB, das mit Landesmitteln am Standort Biberach in der Region Oberschwaben/Biberach/Ulm aufgebaut werden soll. Den Bewilligungsbescheid überreichte Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft Arbeit und Tourismus, vergangene Woche in Stuttgart an den Leiter des Fraunhofer-Instituts IGB, Markus Wolperdinger.

„Wir sind außerordentlich stolz, die Fraunhofer-Forschergruppe bei uns im ITZ Plus aufnehmen zu können“, freut sich Nikolaus Hertle, Geschäftsführer der ITZ Plus Biberach GmbH, und betont: „Wenn man zukunftsträchtige Aufgabenstellungen großer Tragweite gemeinsam angeht, werden alle Beteiligten davon profitieren.“

Die Fraunhofer-Gesellschaft mit Sitz in Deutschland ist die weltweit führende Organisation für anwendungsorientierte Forschung mit Fokus auf zukunftsrelevante Schlüsseltechnologien sowie auf die Verwertung der Ergebnisse in Wirtschaft und Industrie.

 

Erst der Anfang weiterer Aktivitäten: Vortragsabend im ITZ Plus, v.l. Prof. Dr. Friedemann Hesse (Leiter des Instituts für Angewandte Biotechnologie, HBC), Prof. Dr. Susanne Bailer (Leiterin Innovationsfeld Virus-basierte Technologien, IGB), Prof. Dr. Steffen Rupp (Stellvertretender Leiter des Fraunhofer-Instituts IGB)